2. Regionalliga: SG Dürkheim/Speyer II – BC Gelnhausen 118:99 (53:46)
Basketball (hag). Nach dem wichtigen Heimsieg gegen Saarbrücken in der Vorwoche nun wieder ein Rückschlag für den BC Gelnhausen im Abstiegskampf der 2. Regionalliga Südwest-Nord: Gestern unterlagen die Schützlinge von Coach Sven Blendin mit 99:118 bei der SG TV Dürkheim/Speyer II. Es kristallisiert sich damit ein Vierkampf um den Klassenerhalt heraus – und der BCG ist mittendrin. Mindestens zwei Teams müssen laut Spielordnung runter, es können aber je nach der Absteigerzahl aus höheren Ligen auch mehr sein.
99 erzielte Gelnhäuser Punkte machen deutlich: Am Angriffsspiel lag es nicht, dass man mit leeren Händen aus dem pfälzischen Bad Dürkheim nach Hause fuhr. Die Wundertüte der Liga, die bei den Spielen in Gießen (53 erzielte Punkte), bei Eintracht Frankfurt (36) und in Kassel (40) quasi offensive Arbeitsverweigerung geleistet hatte, explodierte gegen den_BCG förmlich und schraubte in den 40 Spielminuten satte 118 Punkte auf die Anzeigetafel. Auf den ersten Blick verwunderlich, auf den zweiten Blick nicht mehr: „Das war heute ‚Best of Speyer‘, was da gegen uns gespielt hat. Sieben Spieler, die auch parallel in der Pro_B spielen, kamen zum Einsatz“, zählte Blendin auf. „Der Kader war in keinster Weise mit dem zu vergleichen, der sich auswärts einige Male hat abschießen lassen. Natürlich war auch Marko Dordevic dabei, wie es zu befürchten war. Der hat uns unter dem Korb mächtig Probleme bereitet und sicherlich über 30 Punkte gemacht. Aber es war nicht nur er, auch die Shooter von außen haben uns ab Mitte des zweiten Viertels massiv eingeschenkt.“ Wie ein Mateja Basic, der komplett heiß lief.
BCG nach 14 Minuten 41:30 vorne, dann ging es bergab
Dabei kamen die mit nur acht Akteuren angereisten Barbarossastädter – unter anderem fehlten Fabio Remiorz, Oliver Babitsch, Luca Pillot, Jakob Meybier und Constantin Scheffler – eigentlich sehr gut ins Spiel. Nach dem ersten Viertel waren die Gäste mit 25:20 vorne. Insbesondere Griffin Bauer hatte viele gute Szenen. Im zweiten Abschnitt bauten die Gelnhäuser ihre Führung sogar zunächst aus, beim 41:30 in der 14. Minute war man zweistellig vorne. Doch dann kamen die Hausherren ganz stark auf. „Ab der 14. Minute hat Speyer einfach seine ganze Klasse ausgespielt“, meinte Blendin. „Sie haben im zweiten und dritten Viertel insgesamt rund 70 Punkte gemacht, da waren sie sehr variabel, und wir haben kein Gegenmittel gefunden.“
So wurde aus einem noch zur Halbzeit erträglichen Sieben-Punkte-Rückstand (46:53) aus BCG-Sicht schnell ein nicht mehr aufzuholendes Defizit. „Wir hatten direkt nach der Pause drei schlechte Defensivaktionen, waren schnell zweistellig in Rückstand. Dann war es einfach schwer, mit dem kleinen Kader nochmal alles zu mobilisieren“, so der BCG-Coach.
Rangelei beim Rebound und Abwinken: Görkem Cevik muss früher duschen
Dazu kam, dass der ohnehin schon schmale BCG-Kader Mitte des dritten Viertels auf sieben Akteure zusammenschrumpfte. Denn Görkem Cevik wurde von den Schiedsrichtern früher unter die Dusche geschickt. „Eine sehr harte Entscheidung“, beurteilte der BCG-Trainer die Szene. „Es war ein Gerangel um den Rebound, dafür gab es ein unsportliches Foul. Dann hat er einfach nur abgewunken ohne böse Worte oder dergleichen.“ Für die Schiedsrichter genug, um den Guard auszuschließen. Und damit war auch der erste gemeinsame Regionalliga-Auftritt der Brüder Görkem und Kaan Cevik beendet.
BCG-Coach Blendin hat bereits die Kassel-Partie im Blick
„Spätestens danach war das Spiel nicht mehr zu drehen. Unser Ziel war es, noch selbst die 100 Punkte zu erreichen, das hat ja auch fast noch geklappt am Ende“, so Blendin. „Wir nehmen einfach die positiven Dinge mit.“ Wie die Tatsache, dass die jungen Kaan Cevik und Mateja Stevanovic viel Spielzeit bekommen haben und Erfahrungen auf diesem Niveau sammeln konnten. Oder die Scorer Jonas Müller, Freddy Fehl und Griffin Bauer überzeugten. Zudem wurde neben dem ersten auch noch das letzte Viertel gewonnen.
„Mit etwas weniger Schwächephasen in der Defensive, einem ähnlich guten Scoring und unserem Publikum im Rücken ist nächsten Sonntag gegen Kassel etwas drin, auch wenn die gerade sehr stabil wirken“, blickte der BCG-Coach bereits voraus.
BC Gelnhausen: Fehl (30), Stevanovic (6), Gül (3), K. Cevik, G. Cevik (2), Bauer (19), Birnkammer (4), Müller (35).
