Test

Oberliga Männer: BC Gelnhausen – TG Hanau 89:95 (48:41)

Von Hagen Schneider


Basketball. Der Derbysieg geht in die Grimmstadt: Gestern Abend hat die TG Hanau das Oberliga-Duell beim BC Gelnhausen knapp mit 95:89 gewonnen. Gleichbedeutend mit einem Sieg von Alexandra Hilliger, Coach der TG, gegen ihren Ex-Club Gelnhausen, wo sie bis vergangene Saison noch Co-Trainerin von BCG-Coach Sven Blendin war. Die Hausherren lieferten keineswegs eine schlechte Leistung, fast über die gesamte Spielzeit war es enge enge Kiste. Mit dem besseren Ende für Griffin Bauer und Co.

Gut die Hälfte der jungen TGH-Mannschaft hatte zuvor noch ein Spiel in der Nachwuchsbundesliga in Gießen bestritten und kam inklusive Coach Hilliger gerade so rechtzeitig zum Tipoff in der Halle an.

Hanauer kommen „kalt“ in der Halle an und laufen sofort heiß

Die Tatsache, dass man „kalt“ aus dem Auto und ohne echtes Warmspielen auf den Court musste, war für Hanau aber kein Nachteil. Vom Start weg machten die Grimmstädter Dampf, Gelnhausen hatte dagegen Mühe, in die Partie zu finden. „Kurioserweise waren wir am Anfang die Mannschaft, die schläfrig wirkte“, meinte auch Blendin. Nach drei Minuten führten die Gäste bereits mit 10:2. Gelnhausen, das überraschend mit Luca Pillot („Wunderheilung“ nach Bänderriss) und Dennis Köchling (sollte eigentlich privat verhindert sein) im Kader aufwartete, stand die meiste Zeit neben sich. Vor allem in der Defense, die Hanauer krallten sich einen Offensivrebound nach dem anderen und hatten dadurch zig zweite oder gar dritte Wurfchancen. Auch Ex-BCG-Spieler Griffin Bauer punktete fleißig, mit einem Hanauer Buzzer-Beater-Dreier zum 30:16 ging es in die erste Viertelpause.

Einen gegenteiligen Spielverlauf sahen die Zuschauer in der gut gefüllten Grimmelshausenhalle in Viertel zwei. Die Gelnhäuser Umstellung auf Zonenverteidigung schmeckte den Gästen gar nicht, der BCG sammelte viele Steals ein. Spätestens als David Schrimpf zwei Dreier in Folge traf und auf 34:35 aus BCG-Sicht verkürzte, tobte die Halle. Gelnhausen spielte sich bis zum Pausentee fast in einen Rausch: Erst scorte Constantin Scheffler per Layup, dann legte er per No-Look-Pass auf Luca Pillot, der einen krachenden Dunk zum 38:35 folgen ließ. Gelnhausen ging mit einem 48:41 in die Halbzeitpause.

In Viertel drei war das Match sehr zerfahren. Jonas Müller, der eine starke erste Halbzeit spielte, hatte viele unglückliche Aktionen in der Offense, Hanau war wieder 55:53 vorne. Dennis Köchling brachte seine Farben wieder in die Spur mit zwei Dreiern zum 59:55 für den BCG. Doch die jungen Hanauer ließen sich nicht abschütteln und gingen mit einem zarten 65:64-Vorsprung in das Schlussviertel.

Dreier von Griffin Bauer trifft den BCG ins Herz

Ein frühes Highlight lieferte hier Gelnhausens Scheffler, der die Fans erst mit einem Monsterblock von den Sitzen riss und anschließend einen Layup plus verwandelten Freiwurf folgen ließ. Doch wer dachte, dass sich die Hanauer nun beeindruckt zeigen würden, sollte sich täuschen. Die Grimmstädter bewiesen ebenfalls „Fighting Spirit“ und drehten das Match wieder in ihre Richtung. Der BCG in dieser Phase mit viel Wurfpech und Unvermögen von der Freiwurflinie (Pillot, Müller), dazu kamen nicht immer glückliche Schiedsrichterentscheidungen. Letztlich brach ein erfolgreicher Dreier von Bauer 44 Sekunden vor Schluss zum 94:88 für Hanau den Gelnhäusern das Genick.

Statistik

BC Gelnhausen: Müller (22), Scheffler (13), Birnkammer (2), Melnyk (14), Batista, Schrimpf (9), Meybier (1), G. Cevik (5), Sirim (4), Köchling (6), Pillot (12), Hedler.

Trainerstimmen

Alexandra Hilliger (TG Hanau): Im ersten Viertel waren wir richtig stark, vor allem in der Offense mit 30 Punkten. Im zweiten Viertel haben wir dann einfach zu viel gezockt, haben unsere Linie verloren und vorne unnötig schnell unsere Würfe genommen. Dazu hatten wir Schwierigkeiten, uns auf die Gelnhäuser Zonenverteidigung einzustellen. In der zweiten Halbzeit hat das viel besser geklappt, wir konnten unser Spiel gut anpassen. Trotzdem war das Momentum teilweise eher auf Seiten des BCG. Kurioserweise haben meine Spieler dann am Ende den kühlen Kopf bewahrt, obwohl die meisten ja noch sehr, sehr jung sind. Das war schon bemerkenswert.

Sven Blendin (BC Gelnhausen): Ich hatte es schon vor dem Spiel gesagt, es wird am Ende auf die Defense ankommen. Und da hat es im letzten Viertel einfach nicht gepasst bei uns. Wenn Hanau aus den letzten zehn Possessions fünf Dreier schießt, wird es schwierig. Wir hatten einen desaströsen Start, obwohl viele Hanauer Spieler das NBBL-Spiel in den Knochen hatten. Da waren wir einfach sehr schläfrig. Im zweiten Viertel hat die Umstellung auf Zone sofort gefruchtet, da waren wir eigentlich auf einem guten Weg. Das dritte Viertel kam mir irgendwie total zerfahren vor und am Ende haben wir eben in den entscheidenden Situationen nicht gut genug verteidigt. Leider haben wir uns dazu das Leben durch Fehlpässe, verlegte Layups und auch einige verworfene Freiwürfe schwer gemacht. Das wurde in den letzten beiden Spielen nicht bestraft, heute allerdings schon.

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