2. Regionalliga SW: BC Gelnhausen – SG Speyer Dürkheim II 108:105 (93:93, 42:41)

Basketball (hag). Gestern Abend war mal wieder Drama angesagt in der Gelnhäuser Herzbachhalle: Der BC Gelnhausen hat sein Match der 2. Regionalliga Südwest mit 108:105 (93:93, 42:41) gegen die SG Speyer Dürkheim II gewonnen und den zahlreichen Fans in der Halle damit einen Krimi inklusive Happy End serviert.

„Ein echter Nailbiter“, bilanzierte BCG-Coach Sven Blendin nach dem Thriller. Gut gelaunt war der Coach auch. Natürlich in erster     Linie wegen des Sieges, „aber auch wegen unserer Leistung und wegen des tolles Kampfgeistes, den meine Mannschaft heute an den Tag gelegt hat. Die Jungs haben heute    alles in die Waagschale geworfen, was sie konnten“.

Die stattliche und wie immer laute Kulisse unterstützte die Gelnhäuser von der ersten Minute an. Der BCG kam auch gut rein, gab zwar gleich zu Beginn zwei Dreier ab, aber die Offensive funktionierte ebenfalls. Vor allem Griffin Bauer war im ersten Viertel nicht zu stoppen, zahlreiche Fastbreaks vollendete der BCG-Forward unter dem Korb. Zudem hatte man die groß  gewachsenen Speyerer unter dem eigenen Korb gut im Griff, mal gewährte man nur wenige zweite Wurfchancen. So lag Gelnhausen nach dem ersten Viertel mit 23:18 vorne.

„Auch im zweiten Viertel war es ein harter Kampf, das Spiel wurde mehr und mehr zu einem offenen Schlagabtausch“, beschrieb Blendin Durchgang zwei. Kurz vor der Halbzeitpause fielen die Hausherren aber in ein kleines Loch, es wollte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr viel gelingen. Speyer traf zudem gut, „wir haben dagegen ein bisschen die letzte Konzentration vermissen lassen“, bemängelte Blendin. Beispielhaft für diese Phase war ein eigener Einwurf, der direkt beim Gegner landete. Mit zwei krachenden Dunkings schafften es die Gäste, das Publikum erst mal verstummen zu lassen, fast ausgeglichen (42:41 für den BCG) ging es in die Halbzeitpause.

Starker Remiorz übernimmt

Auch im dritten Viertel konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Beim BCG verteilte sich das Scoring mittlerweile auf fast alle Spieler, dafür lief es defensiv weiterhin nicht besonders gut. „Grundsätzlich stimmte die Defense, wir haben es aber manchmal einfach nicht gut bis zum Ende verteidigt, waren hier und da ein bisschen schlafmützig im Defensivrebound“, so der Gelnhäuser Coach. Speyer bestrafte dies und war nach dem dritten Viertel knapp mit 66:64 vorne.

Im Schlussabschnitt übernahm dann Fabio Remiorz in einer Phase, als der BCG_69:72 hinten war. Der erfahrene BCG-Guard erzielte elf Punkte in Serie (drei Dreier, ein Layup), die Halle kochte. Und es blieb ein Spiel auf des Messers Schneide, „es war so eng, jede einzelne Aktion hätte entscheidend sein können“, so Blendin, der einräumte, dass es beim Stand von 93:90 für Speyer 17 Sekunden vor Schluss einen glücklichen Foulpfiff für seine Mannschaft gegeben hatte. BCG-Center Jan Bewersdorf traf den ersten Freiwurf, den zweiten verwarf er, Gelnhausen sicherte sich jedoch den Offensivrebound, und Jonas Müller glich schließlichzum 93:93 aus. Es hieß also Verlängerung.

27 Zähler von Bauer

In der Extrazeit sollte dann Guard Görkem Cevik entscheidenden Anteil daran haben, dass der BCG das Spiel gewann. „Wir sind eigentlich mit dem Momentum auf unserer Seite in die Verlängerung gegangen, Speyer erzielte jedoch schnell zwei Dreier und war 101:95 vorne“, berichtete Blendin. „Dann hat Görkem aufgedreht mit einem starken Finish am Korb, einem Dreier zur 106:105-Führung und einem weiteren verwandelten Freiwurf.“ Es sollte die Vorentscheidung sein, denn Speyer vergab zwei Freiwürfe in Folge, und der BCG brachte den Sieg nach Hause. Damit hat Gelnhausen erstmals in dieser Saison    eine positive Bilanz. Nächste Woche geht es wieder auswärts um Punkte, dann gastiert die Blendin-Truppe in Heidesheim.

Gelnhausen: Kytka (2), Köchling, Remiorz (12), Bewersdorf (10), Birnkammer (5), Fehl (13), Gül, Düring (13), Anzinger, Müller (18), Bauer (27), Cevik (8).